Geometrie

Artgerechte Bienenhaltung leicht gemacht

Der Mensch, der der Biene ein artgerechtes Zuhause bieten möchte, versucht daher, eine dickwandige Baumhöhle nachzuempfinden, und beschreitet dabei unterschiedliche Wege:

Die Kugel

Die Kugel stellt eine mathematische Ideallösung dar, da diese Form die geringste Oberfläche und damit auch die geringsten Wärmeverluste bei einem gegebenen Volumen aufzeigt. Leider ist es aufwändig, eine hölzerne Hohlkugel zu fertigen. Eine gelungene Lösung stammt von Andreas Heidinger LINK, der die Bienenkugel patentiert hat; einer weiten Verbreitung steht der im Vergleich zu Standardbeuten (gerechtfertigte!) hohe Preis entgegen.

Der Zylinder

Ein Zylinder ist im Vergleich zur Kugel einfacher zu fertigen, aber auch das Fügen dicker Bretter ist hohe Handwerkskunst, die ihren Preis hat. Ein Beispiel ist der Schiffertree von Torben Schiffer LINK. Wie die Kugel minimiert der Zylinder tote Ecken, lediglich beim Übergang des Zylindermantels in die Stirnflächen entstehen 90-Grad-Winkel, die aber durch entsprechend dicke Stirnwände „entschärft“ werden können. Gedankliches Vorbild des Zylinders ist der aufrecht stehende hohle Baum. In jüngster Zeit wird auch wieder versucht, das bei uns ausgestorbene Handwerk des Zeidlers wiederzubeleben und Bienen in künstlich ausgehöhlten Baumstämmen zu halten (siehe auch unser Wikingerkopf-Projekt).

Der Quader

Diese Bauform kommt dem Menschen am meisten entgegen, da seit Erfindung des Sägegatters billige Bretter zu Verfügung stehen. Aus Brettern entstehen oft rechtwinklige Konstruktionen, die thermisch ungünstig sind: Der oben erwähnte Torben Schiffer hat sich um Thermografieaufnahmen verdient gemacht, mit deren Hilfe er verschiedene Bienenbeuten vergleicht. Physikalisch wenig überraschend, schneiden die Quader dabei schlechter ab als Bauformen, die rechte Winkel meiden. In der Praxis kann es daher zu Schimmelbildung in den Ecken der Beuten kommen, da Kondensationsprozesse vorzugsweise an kalten Oberflächen auftreten. Schimmel an den Wänden einer Wohnung gefällt auch uns Menschen in der Regel nicht.

Andere Formen

Die drei oben genannten Formen sind menschengeschaffen, aber es gibt auch in der Natur Höhlen, die die Bienen beziehen können. Das war die natürliche Form, die über Jahrmillionen sehr gut ohne den Menschen funktioniert hat. Heute versucht man das alte Handwerk der Zeidlerei wieder zu beleben, hier werden im Wald stehende Bäume ausgehöhlt oder es werden hohle Bäume aufgestellt, die dann auch als Figurenbeute einen dekorativen Zusatznutzen haben. LINK STEFFI. In Hamburg hat die Künstlerin AnneMarie Maes am goldenen Pavillion eine unregelmäßig geformte Skulptur aus synthetischen Materialien geschaffen, die als Bienenbeute dient.

Der Northcube stellt eine Mischform dar: Aus Sicht der Biene ist er zylindrisch, aussen ist er würfelförmig. Der Zwischenraum dient mit seiner Füllung als Isolation. Wir haben unser Logo entsprechend gestaltet.